„90 Jahre später“ – Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933

Aus Anlass der Bücherverbrennung im Jahr 1933 hier in München, die nun genau 90 Jahre her ist, durften 21 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9Ma/9mb im Laufe einer Woche sich mit der Thematik mal anders auseinandersetzen. Statt im Klassenzimmer auf ihren Stühlen zu hocken, Texte über die Bücherverbrennung zu lesen und Aufgaben zum Thema zu beantworten, wurde sich mit dem Thema an außerschulischen Lernorten auseinandergesetzt.

Die SchülerInnen erarbeiteten aktiv und miteinander Fakten über die Diskriminierung heutzutage, lernten die Leidenswege von Autorinnen und Autoren während des Zweiten Weltkrieges kennen und werden nun immer wissen, was die „Bücherverbrennung“ bedeutete und bedeutet. Die SchülerInnen durften ihr Projekt frei gestalten, hatten volles Mitspracherecht und wurden zu nichts gezwungen, was sie nicht präsentieren wollten oder womit sie sich nicht wohlfühlten. Sie verbrachten die Tage abwechselnd im NS-Dokumentationszentrum und der Internationalen Kinder- und Jugendbibliothek. In dieser Zeit wurde auch mehr Akzeptanz und Zusammenhalt unter den SchülerInnen geschaffen.

Es wurden Plakate gestaltet, Texte verfasst, Tänze choreografiert, Schritte eingeübt und diskutiert. In fünf Tagen, wurde durch die vielen Diskussionen zu diesem Thema, die Standpunkte der SchülerInnen klarer, aber auch die Eigenschaft für ihre Meinung einzustehen und sich für andere einzusetzen gestärkt.

Diskriminierung gab es sowohl damals während des Zweiten Weltkrieges, als auch heute. Die Klassen stellten fest, dass Menschen diskriminiert und ausgeschlossen werden aufgrund ihrer Religion, sexuellen Orientierung, finanziellen Verhältnissen, Herkunft, Hautfarbe, Aussehen und Gewicht. Fast jeder Schüler ist schon einmal Opfer von Diskriminierung geworden. Sie teilten ihre Erfahrungen und Gefühle. Keiner der Schülerinnen und Schüler möchte diese Gefühle erneut durchleben und deshalb arbeiteten, ab diesem Punkt der Erkenntnis, jede/r einzelne SchülerIn mit Herz an dem Projekt mit. Warum? Weil sie auf die ungerechtfertigte Diskriminierung von damals als auch heute aufmerksam machen wollen, da diese in keiner Weise akzeptabel ist. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Menschen gequält, getötet, am Anfang als Folge von Diskriminierung. Mit der Performance ehrten und gedachten sie den damaligen Opfern, von welchen die Herzarbeiten verbrannt, welche gelitten haben und ermordet wurden.

Die Aufführung fand am 11.5.2023 im NS-Dokumentationszentrum statt. Es waren viele Klassen unserer Schule mit LehrerInnen vor Ort, welche an diesem Tag einen Eindruck von einem der Orte bekommen haben, an welchem diese unvergessliche Performance entstanden ist und an diesen hoffentlich viele SchülerInnen und LehrerInnen zurückkommen werden um diesen Teil der Geschichte besser zu verstehen damit so etwas nicht mehr passieren kann.

Das Projekt hat SchülerInnen der 9Ma und 9Mb das Thema „Bücherverbrennung 1933“ und die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit nähergebracht, die Klassengemeinschaft gestärkt und den Zusammenhalt der SchülerInnen verbessert. Sie sind in diesem Projekt gewachsen. Selbstbewusstsein wurde gestärkt und dazu Wunden, welche durch Diskriminierung entstanden sind, verarbeitet. Die Klassen waren und sind immer noch sehr dankbar, für dieses Projekt als Mittelschule ausgewählt worden zu sein und werden sich auch im späteren Leben immer an diese Performance erinnern. DANKE, Frau Recke und Frau Sondermann, dass sie das für uns möglich gemacht haben.

Ein großes Dankeschön von den Klassen 9Ma /b geht an den Förderverein der Schule, welcher das Projekt mit 200€ (S-Bahnfahrten) großzügig unterstützte.

© Text: Antonia Schneiders, 9ma
© Bilder: Manuela Recke

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